Test des Microsoft Surface Pro 6

Ich konnte das Surface für einige Tage im Rahmen des Tech Elite Clubs von notebooksbilliger.de testen. Auf den Inhalt der Rezension wurde kein Einfluss genommen und stellt meinen persönlichen Eindruck dar.
Spezifikation: 8th Gen Intel Core i7, 256GB, 8 GB RAM, schwarz mit Signature Typ Cover in Alcantara
Eigenes Nutzungsverhalten
Ich habe das Surface Pro 6 zum Surfen im Internet, zum Streaming, für Office-Anwendungen in der Vorlesung, zur Audiowiedergabe genutzt und als Ersatz für meinen Dell XPS 13 mit Touchdisplay (ähnliche Konfiguration, mit 16GB Arbeitsspeicher) in den Wettbewerb geschickt.
Design & Haptik

Die spiegelnde Oberfläche des Displays gefällt mir überhaupt nicht, es sind sehr schnell Fingerabdrücke darauf zu sehen. Bei Sonneneinstrahlung ist selbst in der höchsten Helligkeitsstufe das Bild nicht farbgetreu oder klar. Indoor, v.a. zur Vorlesung oder am Arbeitsplatz überzeugt mich der Bildschirm durch eine detaillierte Auflösung und die Helligkeit ist zufriedenstellend, könnte aber noch etwas mehr Leistung vertragen. Die Wiedergabe von Medieninhalten, wie Filme/Serien oder Fotos lässt auch keine Wünsche offen(indoor). Das Bild ist scharf, farbecht und detailliert. Die Touchfunktionen laufen wie gewohnt prompt und druckgenau, hier gibt es nichts zu bemängeln. Als Zubehör ist der SurfacePen käuflich zu erwerben, diesen habe ich nicht getestet. Deshalb bleib in diesem Bericht auch die Frage nach der Palm Rejection offen.


Die Einrichtung samt Updates für Windows 10 dauerte knapp 30 Minuten. Nach dem Neustart wurde der Startbildschirm sehr schnell geladen (ca. 15 Sekunden) und per Face-ID auch prompt der Zugang zur Oberfläche hergestellt. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass das Surface schwachbrüstig ist. Mehrere Anwendungen ließen sich ohne lange Ladezeiten öffnen, Filme wurden ruckelfrei wiedergegeben, Office-Anwendungen wie Word und PowerPoint konnten auch mit großem Inhalt schnell und flüssig geladen werden. Das Arbeiten mit Statistikprogrammen wie SPSS testete ich mit einigen stat. Arbeiten aus meinem bisherigen Studium und bin mit der Schnelligkeit der Rechenleistung/Performance des Surface sehr zufrieden (8 Min. Surface vs. 7 Min. DELL), zumindest für mein Nutzungsverhalten. Ein nachträgliches Nachrüsten des Arbeitsspeichers ist nicht möglich, deshalb vor dem Kauf gut entscheiden, wie man das Gerät nutzen möchte und ggf. zum größeren Arbeitsspeicher greifen. Auch bei Bearbeitungen von Bildern mittels Photoshop war die Leistung ausgezeichnet und durch das Touchdisplay ist das Arbeiten an einigen Stellen sehr erleichtert. Der verfügbare Speicherplatz der 256GB SSD Festplatte hat noch knapp 200 GB zur freien Verfügung, für mich als Cloudnutzer ist das ausreichend bzw. ist es mit externen Platten kompensierbar. Um diese aber schnell und adäquat nutzen zu können ist der USB-Port aus meiner Sicht eher ungeeignet und veraltet. Ein USB-C Anschluss wäre viel besser geeignet, zumal andere namenhafte Hersteller die Umstellung vollzogen haben.
Zur Akkuleistung kann ich, bedingt durch die kurze Testzeit, nur folgendes sagen: einen Tag in der Uni schafft das Gerät bei reduzierter Bildschirmhelligkeit und keinen großen Rechenleistungen (7h Screen on und noch 25% Akkustand). Nach 3h Streaming waren 30% des Akkus verbraucht. Die Aufladedauer war nicht störend lang.


Das Signature Typ Cover in Alcantara ist sehr gut. Die Druckpunkte der Tasten sind perfekt, die Hintergrundbeleuchtung lässt sich stufenweise regeln und bietet im dunklen ein gutes Arbeiten. Das Pad reagiert sehr gut auf die Bewegung, auch die üblichen Mehrfingergesten sind damit kein Problem. Das Drücken des Pads bzw. der linken und rechten Taste sind sehr blechern, laut und nicht gedämpft wie der Tastendruck der Tastatur, da könnte noch nachgebessert werden. Der Alcantara „Stoff“/Bezug ist einfach toll, zum einen weich genug um das Display nicht zu zerkratzen und zum anderen sehr angenehm beim Ablegen der Handballen. Hier kann ich leider nur den ersten Eindruck walten lassen, interessant ist es gerade in der Langzeitnutzung, was die Haltbarkeit des Überzugs betrifft. Das Anbringen ist denkbar einfach, per Magnet erfolgt die Verbindung und fertig.
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Ladegerätanschluss |
Meine Anforderungen an eine Tabletkamera sind nicht sehr hoch. Die Frontkamera verfügt über 5MP und die Hauptkamera über 8MP mit Autofokus und kann Full-HD Videoaufnahmen ermöglichen. Für einen Schnappschuss bei gutem Licht und Video bei gutem Lichtverhältnissen akzeptabel. Bei diffusen Licht oder im Dunkeln starkes Bildrauschen und inakzeptable Bilder. Für ein Videotelefonat völlig ausreichend und den Schnappschuss in der Vorlesung oder am Arbeitsplatz, aber für bessere Fotos und Videos sollte man aus meiner Sicht andere Geräte nutzen.
Die Lautsprecher sind nach vorn zum Hörer ausgerichtet und haben in leisen Tonbereich einen angenehm ausgewogenen Klang. Sobald man aber auf über 20% Lautstärke erhöht, klingen die Töne blechern, bassfrei, hohl und knarzig. Abhilfe kann man über die Klinkenbuchse mit separaten Kopfhörern oder per Bluetooth mit einem anderen Endgerät erreichen. Die Verbindungen sind alle stabil egal ob WLAN oder Bluetooth.
Fazit
Für mich ist das Surface Pro 6, wie ich es erlebt habe und testen konnte, einen würdigen Gegner zu meinem Dell XPS 13 dar. Gerade die Haptik, die Abmaße, das Tastatur Cover, Akkulaufzeit, die Rechenleistung und Schnelligkeit während des Arbeitens überzeugen mich. Nachzubessern wäre für mich am spiegelnden Display die Helligkeit, an den Anschlüssen die modernisiert gehören und an der Grundausstattung des Geräts (Stift muss dazugehören, um vollen Steuerungskomfort zu genießen) um den positiven Gesamteindruck auch zu untermauern und das Gerät zu dem hohen Preis auch zu rechtfertigen. Insgesamt ist ein guter Ersatz für einen herkömmlichen Laptop und bietet durch die verschiedenen Möglichkeiten der Bedienung (Tastatur, Pad, Touch, ggf. Stift) ein Steuerungsmultitalent und steigert den Komfort gerade für meine Nutzung in der Uni, im Alltag oder unterwegs.

- Haptik
- Rechenleistung
- Signature Cover
- Akku
- Vielseitigkeit

- Kameras, je nach Nutzungsverhalten ausreichend
- Listenpreis
- Displayauflösung
Contra:
- Spiegelndes Display mit zu wenig Helligkeit
- USB-Schnittstellen
- Surface-Pen sollte ab Werk zum Gerät gehören
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